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Ein paar Wolken
Rathaus Schild

Das Stollberger Rathaus (Ziegelrohbau mit Sandsteinverzierungen)

Im Jahre 1563 brannte das erste nachweisbare Rathaus ab, welches sich an Stelle des heutigen Amtsgerichtes befand. 1599 wieder aufgebaut, fiel es 1633 bei der großen Plünderung in Schutt und Asche. 1729 erfolgte der Neubau, der 1809 beim großen Brand von Stollberg wieder vernichtet wurde. Am 09.05.1812 wurde der Grundstein für das neue Rathaus gelegt. Der Maurermeister Johann Traugott Winkler aus Venusberg erhielt vom Bürgermeister Kretzschmar den Auftrag, Riss und Kostenanschlag anzufertigen. Der Maurer und ein Zimmermeister Roscher erhielten den Auftrag für die Rohbauarbeiten. Das Rathaus sollte Turm, Uhr und Glocke erhalten.

Zirka 50 Jahre diente dieser Neubau seinem Zwecke, bis das Unteramt Räume anforderte. Seitens des Rates wurde das damalige Rathaus abgetreten. Inzwischen wurde für Ratszwecke das Schmidtsche Haus (Tränkner) gemietet. Kurz darauf erwarb der Rat käuflich die preußische Gutswirtschaft am Markt und machte es Rathauszwecken und der Ratskellerwirtschaft dienstbar. Seit 01.10.1855 befand sich die älteste Sparkasse im Rathaus. 1856 konnte endgültig das alte Rathaus dem Stadtgericht übergeben werden.

1858 erhielt das neu erworbene Rathaus einen Dachreiter mit Glocke, ein Gefängnis, Wachraum und mannigfaltige Erweiterungsbauten mussten noch vorgenommen werden, damit der Bau halbwegs seinen Zwecken dienen konnte.

1886 wurde das Haus abgebrochen und an dessen Stelle nach den preisgekrönten Plänen der Architekten Hertel und Neckelmann, Leipzig, unter Oberleitung des Baurates Gottschalk, an den technischen Lehranstalten zu Chemnitz tätig, ein neues erbaut. Dies erfolgte in den Jahren 1886/87 durch den Baumeister Karl Uhlmann.

Das neue Rathaus erhielt in Parterre Ratskellerwirtschaft, das Stadtbauamt, die Postverwaltung und Hausmeisterwohnung. Im Obergeschoss die Sparkasse, Verwaltungsräume und Archiv. Im zweiten Obergeschoss den Stadtverordnetensitzungssaal und die Bürgermeisterwohnung sowie sonstige Nebenräume.

Am 19.10.1887 fand die feierliche Einweihung statt. Es erfolgte die Schlüsselübergabe durch den Baumeister Uhlmann an den Bürgermeister. Äußerlich hat sich das Rathaus seither nicht verändert, jedoch wurde das Innere des Rathauses mehrfach verändert und den jeweiligen Erfordernissen angepasst.

1920 erhielt man die Genehmigung zur Einrichtung von Glühlampen. Gas wurde noch von Oelsnitz geliefert. Auch wurden 1920 Tischlerarbeiten im Rathaus durchgeführt, eine Windfangtür eingebaut sowie eine Trennwand zwischen Spar- und Stadtkasse, eine Tür für die Schalteranlage der Stadtkasse. Ein Tisch für das Standesamt wurde extra angefertigt. Man erhielt in diesem Jahr auch ein Ölgemälde von Georg Oehme betitelt „Bachlandschaft“ (im damaligen Werte von 800,-M), außerdem ein Gemälde vom „Weißen Ross“ (altes Gasthaus am Markt), um die tristen Wände zu beleben. 1922 wurde eine Turmuhr angeschafft und 1925 beantragte man die räumliche Trennung von Fürsorgeamt und Steueramt wegen beengter Raumlage, Ansteckungsgefahr (ansteckende Krankheiten, Parasitenbefall) und Zugluft, auch der hygienischen Anforderungen wegen. 1926 befanden sich zwei Dienstwohnungen im zweiten Obergeschoss, welche umgebaut und hergerichtet wurden. 1935 erfolgte ein Umbau im Erdgeschoss.

frühere Ansicht Rathaus
frühere Ansicht Rathaus
heutige Ansicht Rathaus
heutige Ansicht Rathaus