14 – leeres Fabrikgebäude / Strumpffabrik Paul Hammermüller, Zwickauer Str. 15

Die ehemalige Strumpffabrik Paul Hammermüller
1920 gründete Paul Hammermüller eine Strumpffabrik auf der Zwickauer Straße 15.
Anna Martha Hammermüller übernahm 1930 den Betrieb von Ehemann Paul. Zwei Jahre später, 1932, wurde die Firma von Heinz Hammermüller übernommen. 1939 mietete er bei Ficker & Stark in Stollberg, Bachgasse 7, einige Räume und verlegte seine Firma dahin. Im Jahre 1943 hatten sich die Inhaber Karl Heinz Hammermüller aus Stollberg und Gerhard Georg Berger Chemnitz zu „Hammermüller & Berger“ formiert und befanden sich in der Bachgasse 3 in Stollberg. Der Betrieb wurde 1945 von der Treuhand verwaltet. Das Produktionsprofil bestand in der Herstellung von Obertrikotagen, Standard- und DZ-Strümpfen. Im Jahre 1946 wurde der Betrieb in Volkseigentum überführt. Das Vermögen des Herrn Karl-Heinz Hammermüller, Seminarstraße 377, Grundstück und Gebäude sowie das Grundstück Zwickauer Straße 15 wurde nach Befehl 124/126 der SMAD 1950-1951 beschlagnahmt.
1947 entstand als Zweigbetrieb auf der Bachgasse 3 die Industrieverwaltung 48, Wirkerei Stollberg. Der Betrieb nannte sich dann 1950 Stollberger Textilfabriken, VVB (Z) „Trikot“ Werk I Bachgasse. Im April 1953 nannte man den Betrieb VEB Stollberger Strumpffabriken, VVB „Strümpfe“. Im April 1955 war der Betrieb VEB „Stotex“ Stollberger Strumpffabrik, VVB „Trikot“ integriert. Im Mai 1958 wurde im Werk II der Fa. Stotex ein Aufzugsschacht eingebaut. Die Beantragung erfolgte am 15.03.1958 als VEB Stollberger Strumpffabriken. Man bat um baupolizeiliche Genehmigung und Zuteilung der erforderlichen Baustoffe, damit die Bauarbeiten schnellstens begonnen werden können. 1963 entstand eine Ortsnetzkabelstation (Trafostation) auf dem Gelände der Stotex.
1969 erfolgte der Umbau des Fabrikgebäudes zum Wehrkreiskommando. Die Baugenehmigung dafür wurde am 06.02.1969 erteilt. 1974 begann der Um- und Ausbau des ehemaligen Küchentraktes zum Musterungsstützpunkt. 1976 bis 1978 wurde das Wehrkreiskommando rekonstruiert. Laut Schriftverkehr vom 19. Mai 1976 sollte noch in diesem Jahre eine Grundsatzentscheidung erarbeitet werden, zusammen mit Projektierungs- und Vorbereitungsleistungen sowie ein verbindliches Preisangebot. Erst 1978 begannen die Trockenlegungsarbeiten durch das Baugeschäft Baumann Oelsnitz als Auftragsnehmer und dem VEB Hoch- und Straßenbau als Auftragsgeber. Ab 25.03.1978 sollten die Baumaßnahmen endlich beginnen und am 31.12.1978 sollten die Maßnahmen beendet sein.
Ausführende Betriebe waren:
- PGH Klempner und Installateure Oelsnitz – Bauklempnerarbeiten
- PGH 7. Oktober Oelsnitz – Elektroinstallation
- PGH Tischlerhandwerk „Freundschaft“ Niederdorf – Bau- und Möbeltischlerarbeiten
- VEB Baureparaturen Oelsnitz – Fliesenarbeiten
- Bauschlosserei Ebert Stollberg – Schlosserarbeiten
- PGH Rundfunk und Fernsehen Niederdorf – Montage von Antennen
- Jürgen Paduss Schönheide – Parkettarbeiten
- PGH Fußbodenbau Karl-Marx-Stadt – Fußbodenlegerarbeiten
- VEB Isolierungen Karl-Marx-Stadt – Isolierarbeiten/Schallschutz
- PGH Malerhandwerk Stollberg – Malerarbeiten
- PGH Klempner und Installateure Oelsnitz/Sitz Stollberg – Sanitärinstallation
- VEB Raumgestaltung Auerbach/Vogtland – Verdunkelungsarbeiten
- VEB Wärme und Sanitärtechnik Lugau – Heizungsbau
- PGH Raumgestaltung Auerbach/Vogtland – Tapezierarbeiten
Gärtnerische Produktionsgenossenschaft Lugau/Betriebsteil Stollberg – Landschafts-gärtnerische Arbeiten
1988 wurden nochmals Instandsetzungsarbeiten im Wehrkreiskommando durchgeführt. Ein Kohleschuppen wurde erneuert, leichte Trennwände im Hauptgebäude wurden errichtet und Schächte für Abwassersysteme gebaut. Im Juli 1990 fanden noch Vereidigungen im Wehrkreiskommando statt.
Nach Auflösung des Wehrkreiskommandos zog das Arbeitsamt Stollberg in die Räumlichkeiten. 1997 erfolgte der Umzug des Arbeitsamtes in das neue Domizil an der Schlachthofstraße. Seither steht das Gebäude leer.

