loader-image
07:52, 10.03.2025
temperature icon 6°C
Mäßig bewölkt
Denkmalgeschütztes Fachwerkhaus Alte Gerberei

Fachwerkhaus Herrenstraße 27

In dem 1797 erbauten Haus befand sich früher eine Gerberei, später wurde daraus Wohnhaus. Das schöne Fachwerkhaus wurde nach der Brandkatastrophe 1810 neu errichtet. Der Schlussstein enthält die Buchstaben CFR, darunter ein Dekor, (wohl eine schmale Blattgirlande, die zwei gekreuzte, kaum noch erkennbare Werkzeugsymbole, evtl. Färberei) und die Jahreszahl 1797.

Am 09.02.1876 beabsichtigte der Gerbermeister Carl Friedrich Ficker an sein Wohnhaus ein Gewölbe zur Aufbewahrung von Lederwaren anzubauen. 1876 möchte er sein Werkstättengebäude vergrößern und ein Stück anbauen, außerdem an sein Wohnhaus einen Geräteschuppen und in dem Hintergebäude desselben ein Waschhaus einbauen. 1883 bat er darum, am Hintergebäude einen Schauer anbauen zu dürfen. Am 31.03.1908 stellte er einen Antrag auf Erweiterung der Abortanlagen. Da der Besitzer inzwischen verstirbt, wird dieses Projekt noch nicht umgesetzt.

1911 stellte dann seine Witwe Martha Ficker erneut einen Antrag zur Erweiterung der Abortanlagen. Die Bauzeichnungen wurden vom Bauzeichner Simon erstellt. Im Juli des Jahres stellte sie ein Gesuch um bauliche Veränderungen und Setzen eines Ofens für einen abzubrechenden Kessel im Hintergebäude. Am 23.11.1920 bittet der Tischlermeister Emil Glänzel um Erlaubnis zur Aufstellung einiger Holzbearbeitungsmaschinen im Anwesen. Unterlagen zeigen eine Bescheinigung für Frau Johanna Martha verw. Ficker über eine Hypothek zur Instandsetzung des Hauses.

Am 12.07.1939 beabsichtigte der Malermeister Emil Drechsel durch ein Gesuch das Haus zu kaufen, es erfolgte aber eine Ablehnung. Zu Kriegszeiten 1945 wurde ein Antrag auf Erstellung einer Notwohnung für Evakuierte im Dachgeschoss gestellt, über die Umsetzung findet man keinen Nachweis. 1983 erfolgte eine grundlegende Rekonstruktion des Hauses.

Laut einem Schreiben vom 16. Juli 1984, Rat der Stadt Stollberg, sollte in diesem Gebäude ein Kreismuseum bzw. eine Heimatstube einschließlich Lagerräume für den Ortschronisten und Chronistenkollektiv sowie eine Wohnung für den Verwaltungsleiter eingerichtet werden.

Denkmalgeschütztes Fachwerkhaus ca. 1960
Denkmalgeschütztes Fachwerkhaus heutige Ansicht
Denkmalgeschütztes Fachwerkhaus ca. 1900
Denkmalgeschütztes Fachwerkhaus heutige Ansicht